“Ich mein ja nur” – was ist die wirkliche Aussage?

Samstagvormittag: Ich mache es mir nach meiner Teilnahme am Body-Workout-Training im Community Bereich meines Sportstudios gemütlich und gönne mir eine Pause. Mein Kopf teilt mir mit, dass ich doch noch an die Fitnessgeräte müsste und auf den Stepper sowieso. Und dass das alles doch gar nicht ausreichen würde, was ich bisher an diesem Samstag im Sportstudio getan habe. Um dieses Selbstgespräch zu unterbrechen, gönne ich mir genau diesen Raum zwischen Reiz und Reaktion, der mich wahrnehmen lässt, was ich gerade wirklich möchte. Ich entscheide bewusst, meine Freundin in Berlin anzurufen, die sich gerade in einem Virus-geplagten Zustand befindet und ein Austausch uns beide erfreut.


Das Gespräch ist wie zu erwarten verbindend, inspirierend, wertvoll und dauert etwas länger an. Eine Frau geht vorbei, gestikuliert mit ihren Armen vor meinen Augen und ich unterbreche das Gespräch: „Telefonierst Du etwa IMMER noch?“ fragt sie mich mit einem Hauch von Empörung in ihrer Stimme. „Ja“, sage ich erfreut. Sie schaut irritiert und ich frage sie, was sie sich von mir wünscht oder was sie stört. „Ach nichts, ich mein ja nur. Ich könnte das nicht, hier in Ruhe telefonieren, wo doch so viel Trubel ist.“ Sofort merke ich, dass die Aussage „Ich mein ja nur“ in mir eine Welle von Emotionen auslöst. Ich lasse diese los, bedanke mich bei ihr für die Begegnung und widme mich wieder meiner Freundin am Telefon. Später an den Fitnessgeräten (ja, ich hab noch ein bisschen weitergemacht – Kopf, Bauch und Herz haben einen gesunden Deal geschlossen) sehe ich sie wieder – sie würdigt mich eines flüchtigen Blickes und lässt meinen freundlichen Gruß unerwidert. Bei mir bleibt die neugierige Frage hängen: Was wollte sie mir wirklich mitteilen?

Diese Begegnung hat mich daran erinnert, wie sehr wir Menschen von unseren eigenen Glaubenssätzen, Denkmustern und Bewertungsmechanismen getriggert und geleitet werden. Und gleichzeitig haben wir immer die Wahl, bewusst und selbstbestimmt zu reagieren. Die Pause – der Raum zwischen Reiz und Reaktion – erlaubt es uns.

Wenn ich Dich als Coach ein Stück Deines Lebensweges begleiten und mit Dir auf Deine inneren Antreiber schauen darf, melde dich gerne für einen ersten unverbindlichen Austausch.

Neptunbad Köln an einem herrlichen Samstagvormittag

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