Mit Neugierde und Achtsamkeit Zeit für die innere Show nehmen

Mindestens einmal im Jahr ziehe ich mich für eine längere Zeit zurück, um achtsam nach innen zu schauen. Mit der Zeit stelle ich fest, dass diese innere Show spannender ist als jede Serie auf Netflix. Dieses Jahr waren es insgesamt 12 Tage, in denen wir als Gruppe schweigend abwechselnd sitzen, gehen, essen, um die Show zuzulassen. Es waren 6 Tage Metta/Liebende Güte (Freundlichkeit) und 6 Tage Vipassana (Achtsamkeit), die mich um viele Erkenntnisse wieder reicher gemacht haben. Einige teile ich hier gerne:

* Gedanken denken sich selbst. Durch Mindfulness habe ich eine Wahl
* Immer wieder sich selbst daran erinnern: Dinge entstehen und vergehen wieder
* Verpasse die guten Momente nicht
* Beeren esse ich immer noch gerne direkt vom Strauch 
* Dankbarkeit und Vergebung sind kraftvolle Qualitäten, die das Wohlbefinden steigern
* Solange Du vom und durch das Leben lernst, gibt es keine Fehler
* Liebe ist das Loslassen von Angst
* Gedanklich in der Vergangenheit oder Zukunft zu sein, ist okay. Dort zu leben, nicht
* Der Weg zu Glück und Wohlbefinden ist simpel … und nicht einfach 

Welche Erkenntnisse sind für Sie/Dich wertvoll aus der eigenen Achtsamkeitspraxis? Ich freue mich über Kommentare und Impulse dazu.

Sehr dankbar bin ich für die Erfahrungen, die ich in meinem Leben sammeln darf. Dankbar, dass Arbor Seminare aus Freiburg diese Möglichkeit des 12-tägigen Retreats geschaffen hat und auch dafür, Menschen wie Jane und James Baraz begegnen zu dürfen, die das Retreat geleitet haben. James hat einen Achtsamkeitskurs basierend auf den buddhistischen Lehren entwickelt: Awakening Joy, der hier zu finden ist: https://awakeningjoy.info.

Ich habe James während meiner Ausbildung als Trainerin für Mindfulness in Organisationen mit dem Mindful Leadership Institut (https://www.mindful-leadership-institut.com) kennenlernen dürfen.

Es fügen sich manche Dinge im Leben wie Puzzle-Stücke zusammen. Und da ich gerade kein schönes Bild von einem Puzzle zur Verfügung habe, gibt es eines meiner Lieblingsbilder aus der Natur rund um das Schloss Bettenburg, wo das Retreat stattfand.

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – Hermann Hesse

Eine Krise ist eine mächtige Stopptaste. Sie hält uns an, zwingt uns – individuell oder im Kollektiv – los- und Veränderungen zuzulassen. Veränderungen, die uns aus unserer vermeintlichen Sicherheit, aus unserer Komfortzone herauslocken. In so einer Krise können das unfreiwillige Veränderungen sein, die uns zum Neubeginn zwingen. Aber auch wenn wir uns bewusst für Änderungen entscheiden, brauchen wir Mut, müssen Ängste zulassen, um den gewählten Weg auch tatsächlich zu gehen. Jeder Tag ist ein Neuanfang, gespickt mit freiwilligen sowie uns auferlegten Entscheidungen. Jeden Tag entscheiden wir neu, wer wir sein wollen und was wir mit unserem Leben machen. „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben“. 

Wenn ich rückblickend auf die Entwicklungen meines Lebens schaue, stelle ich fest, dass oft gerade die unfreiwilligen Veränderungen mich zu dem Menschen gemacht haben, der ich heute bin. Diese unfreiwilligen Veränderungen sind nachhaltiger – oder nachklingender – und haben mir meine Werte und Einstellungen nicht nur verdeutlicht, sondern auch nahegebracht. Sie sind mir nach wie vor jeden Tag wichtig, nach ihnen richte ich mich aus und sie helfen mir, jedem Tag wieder neu mit ebendiesen Werten zu begegnen. 

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben“. Welchen Zauber braucht es für Dich, um den Veränderungen im Leben zu begegnen?

Wenn Du das Gefühl hast, dass ich Dich bei Deinen Fragestellungen ein Stück Deines Weges als Coach oder Yogalehrerin begleiten kann, freue ich mich auf Deine Kontaktaufnahme.

Einen wundervollen Tag!

Claudia Gehrlein

Anmerkung: Der Einfachheit wähle ich für meinem Blog die Du-Form. All diejenigen, die sich dadurch nicht passend angesprochen fühlen, bitte ich um Nachsicht.

Foto: Lars Gehrlein, USA, 2018